Verband

Kreisausschuss Schwandorf

Besichtigung der JVA Amberg

Der BBB-Kreisausschuss Schwandorf besichtigte unter Leitung des Vorsitzenden Wolfgang Meischner mit 20 Teilnehmern die Justizvollzugs­anstalt Amberg.

Der stellvertreten­de Aufsichtsdienstleiter der JVA, Gernot Kranl, holte die Besucher am Toreingang 1 ab. Handys und Schlüssel mussten aus Vorsichtsgründen abgegeben werden.

450 Gefangene sitzen in der JVA ein. Davon müssen 100 drogenabhängige Gefangene durch Ersatzmedikamente substituiert werden. 300 Justizvollzugsbeamte leisten Dienst, ein Beamter ist für ca. 30 – 40 Gefangene zuständig. Die Beamten leisten Schwerstarbeit, viele Mitarbeiter sammeln bis zu 200 Überstunden im Jahr. Nachwuchsmangel liegt vor und die Überalterung des Personals nimmt zu.

Der Drogenmissbrauch macht auch im Gefängnis nicht halt. Das Personal versucht dagegen anzukämpfen.

Gernot Kranl führte durch das Anstaltsareal. Es ist 7,2 Hektar groß. Er informierte über die Geschichte und den heutigen Dienstbetrieb. 1785 wurde das einstige Jagdhaus der Kursfürsten von der Pfalz zum Zuchthaus und Arbeitshaus umgebaut und 1786 zogen die ersten Gefangenen ein. Amberg war ein alter Gerichtssitz der Kurpfalz und später des Herzogtums Bayerns. In der dunklen Zeit des Nationalsozialismus fanden 46 Hinrichtungen durch das Fallbeil statt.

Die JVA Amberg ist für die Vollstreckung von Freiheitsstrafen an erwachsenen männlichen Verurteilten im Regelvollzug zuständig und es wird auch Untersuchungshaft vollzogen.

Geregelte Arbeit und berufliche Bildung haben bei den Bemühungen um Wiedereingliederung entscheidende Bedeutung. So verfügt man über Handwerkstätten wie eine Gärtnerei, Schreinerei und Autowerkstatt.

Einzelzellen und Gemeinschaftszellen wurden besichtigt. Eine Besonderheit ist auch die bayernweit einzige sozialtherapeutische Betreuung von 32 Gewalt- und Sexualstraftätern, die mit 4 Psychologen ausgeführt wird.

Als beeindruckend empfand man die hohe Sicherheits- und Über­wachungstechnik rund um die Uhr. Die Besucher waren auch überrascht von der Größe der Gebäude, welche von außen wegen der hohen Ge­fängnismauern nicht so wahrgenommen werden.

Es war ein beeindruckendes Erlebnis und alle durften wieder zurück ins Freie.