
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Sommerpause! Der Juli ist immer noch ein Monat mit vielen Terminen – sei es privater oder politischer Natur. Ein Sommerfest folgt dem anderen, jeder möchte die wichtigsten Sachen noch erledigt wissen. Der August gibt Zeit, ein wenig durchzuatmen. Wir nutzen diesen Jahresabschnitt, um uns aufzustellen für den Herbst.
Im Herbst starten die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder, die nächste Steuerschätzung steht an und es beginnen die Haushaltsverhandlungen, zunächst in den Ressorts und anschließend im Landtag. Um nur einige Punkte zu nennen, die dann auf der Agenda stehen.
Das alles betrifft uns relativ unmittelbar. Unsere Gespräche der vergangenen Wochen und Monate zeigen, dass der enge Haushaltsspielraum viele unter Druck setzt. Das sind nicht die besten Vorzeichen für Tarifverhandlungen. Und auch nicht für die – zwar übliche, aber im Prinzip nicht zwingende – systemkonforme Übernahme der Anpassungen in den Beamtenbereich. Ich bin Finanzminister Albert Füracker sehr dankbar, dass er diese Handhabung in den vergangenen Jahren immer konsequent beibehalten hat. Das ist – gerade in schwierigeren Zeiten – eine Anerkennung der Leistungen des öffentlichen Dienstes und seiner Beschäftigten. Aber natürlich auch Attraktivitätsmerkmal für Fach- und Nachwuchskräfte.
Wie wichtig diese beiden Aspekte sind, zeigt der Leitartikel dieser Ausgabe. Als Dachverband für den öffentlichen Dienst haben sich unter dem Dach des BBB Verbände und Gewerkschaften aus den verschiedensten Fachrichtungen des öffentlichen Dienstes zusammengeschlossen. Das gibt uns einen einmaligen Einblick in die übergreifenden Themen. Fast überall geht es natürlich um Digitalisierung und Entbürokratisierung. Aber wo es in allen Bereichen wirklich brodelt, ist der Personalbedarf. Damit steht der öffentliche Dienst zwar nicht alleine da. Aber kein anderer Arbeitgeber ist in gleicher Weise verpflichtet, öffentliche Leistungen sicherzustellen und zuverlässig auszuführen.
Sieht man genauer hin, lassen sich diese Themen auch als die zwei Aspekte eines einzigen Sachverhalts begreifen. Zu viel Arbeit, zu wenig Personal? Weniger Arbeit bedeutet auch weniger Personalbedarf. Die Ruhestandseintritte werden in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. Also ohnehin weniger Menschen im öffentlichen Dienst. Digitalisierung und Entbürokratisierung könnten die Arbeitslast minimieren. Die Praxis zeigt uns allerdings, dass Digitalisierung zunächst einmal ein Mehr an Aufwand bedeutet. Die umfangreichen Verwaltungsprozesse lassen sich nicht von einem Tag auf den anderen komplett ins Online-Verfahren überführen. Und Entbürokratisierung? Das Geflecht der Gesetzgebungsvielfalt auf den unterschiedlichsten Ebenen vom Land bis nach Europa macht das Projekt nicht einfacher – und damit auch nicht schneller.
Wir brauchen also Geduld, Beharrlichkeit, Weitsicht und motivierte Beschäftigte, die bereit sind, sich einzusetzen – und davon möglichst zunächst einmal genug. Denn den öffentlichen Dienst stellen wir nur auf starke Beine, wenn wir alle gemeinsam am gleichen Strang ziehen.
Das verlangt aber auch Beschäftigungsbedingungen, die mit der allgemeinen Entwicklung mithalten, die das Einkommensniveau auf dem freien Arbeitsmarkt sinnvoll widerspiegeln, die Flexibilität und modernes Arbeiten ermöglichen.
Ich habe bereits zahlreiche Termine vereinbart, um das ab September auch gegenüber Staatsregierung und Politik deutlich zu machen. Wir brauchen wirksame Strategien, um die Digitalisierung des öffentlichen Dienstes schnellstmöglich voranzubringen und uns von unnötiger Bürokratie zu befreien. Nicht nur Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die Beschäftigten. Dafür brauchen wir aber auch die nötigen Rahmenbedingungen!
Mit kollegialen Grüßen

Rainer Nachtigall
Vorsitzender
Bayerischer Beamtenbund e.V.

BBB-Sommerempfang
Mit seinen hochsommerlichen Temperaturen hat das diesjährige Sommerfest seinem Namen definitiv alle Ehre gemacht!
Mit dem ein oder anderen kühlen Getränk und fantastischer Laune der Gäste bot es in entspannter Atmosphäre Raum für verbandspolitische, aber auch private Gespräche. Der perfekte Anlass also, um Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen.
Wir freuen uns auf nächstes Jahr!